Seit 1994 ist die theaterpädagogische Werkstatt mit ihrem Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt an den Schulen in NRW unterwegs. Momentan sind sie im Februar montags bei uns in der Wilhelmschule. Dabei zeigen sie an zwei Vormittagen für jeweils 45-50 Minuten interaktive Spielszenen. Das Thema sexueller Missbrauch wird den Schülerinnen und Schülern kindgerecht nahe gebracht. Es geht um Ja- und Nein-Gefühle, die die Kinder benennen. Trotz der ernsthaften Inhalte wird viel gelacht, gesungen und über die von den beiden Darstellern Simone und Thorsten gespielten Szenen diskutiert. Den Kindern wird erklärt, was sexueller Missbrauch ist. Sie werden aufgefordert, ihren Gefühlen zu trauen und auch Nein zu sagen.
Ja-Gefühle haben die Kids aus der Klasse 3b:
beim Pizza essen, wenn sie in den Urlaub nach Bayern fahren, beim Schwimmen, Fußball, Reiten oder auch, wenn der Papa sie kitzelt.
Nein-Gefühle entstehen,
wenn man geärgert wird, beim Handy- oder Playstation-Verbot, wenn jemand mit dem Ärgern nicht aufhört, obwohl man „NEIN!“ gesagt hat, wenn der Urlaub zu Ende ist oder wenn man immer wieder die Maske aufgrund Corona tragen muss.
Fotos zu einzelnen Szenen:
Szene 1: Der Nachbar schenkt dem Jungen einen Tennisschläger und will ihm helfen, beim Tennis spielen besser zu werden. Dabei fasst er das Kind am Po an.
Szene 4
Der neue Nachbar lädt zum Spielen in die neue Wohnung ein. Dort sind angeblich auch seine beiden eigenen Kinder gerade und hören laut Musik. Da muss man sich erst die 3 Fragen stellen und wenn auch nur eine mit Nein beantwortet wird, muss man Nein sagen. Also geht Simone nicht mit zum neuen Nachbarn, sondern fragt erst einmal zu Hause den Papa, ob sie die neuen Kinder in der Straße besuchen darf.
Und zwischendurch lernen die Kids den Körpersong kennen: 1, 2, viertel vor drei!
Am 21.02.22 geht es mit Teil 2 weiter. Zuerst werden die Szenen vom ersten Mal wiederholt. Unsere Mädchen und Jungen der Klasse 3a haben sich alle Geschichten gut gemerkt und wissen genau, was man machen muss, wenn man ein Nein-Gefühl hat.
Danach werden drei weitere Szenen vorgespielt und intensiv besprochen.
Szene 1 berichtet von einem unglücklichen Mädchen, das nachmittags in der außerschulischen Betreuung sexuellen Missbrauch erlebt. Es muss sich ausziehen und wird dann fotografiert. Man droht ihr, die Bilder ins Netz zu stellen, wenn sie nicht mehr dabei mitmacht. Nun fragt sie unsere Kinder, was sie machen soll. Ganz klar, sie muss sich Hilfe holen! Und das macht sie dann auch, sie spricht mit ihren Eltern und diese gehen mit ihr zur Polizei.
In der 2. Szene streichelt die Mutter ihren Sohn beim Kuscheln, fasst ihm aber auch immer wieder am Penis an. Das ist dem Jungen ganz unangenehm und peinlich. Er weiß nicht, was er machen soll. Dann nutzt er eine ganz tolle Telefonnummer, die Nummer gegen Kummer. Diese Menschen am Kummertelefon raten ihm, mit einem anderen Erwachsenen sprechen. Deshalb geht er zu seinem Opa und der klärt das Problem mit der Mutter.
Natürlich wird auch der Körper-Song wiederholt und fortgesetzt.
Und wer sich die einzelnen Szenen noch einmal anschauen möchte, findet sie hier in etwas anderer Form wieder: