So entsteht Papier – ein handlungsorientiertes, kreatives Angebot vor Ort

Am 12.11.24 war Frau Schiecke von der „Deutschen Umwelt-Aktion e.V.“ vor Ort bei uns an der Wilhelmschule. Dank des Sponsorings durch die Sparkasse Vest kam unser 4. Jahrgang in den Genuss, dass jedes Kind mit Unterstützung durch Frau Schiecke selbst Papier schöpfen konnte. Mit guter Laune und viel Geduld vermittelte Frau Schiecke unseren Mädchen und Jungen genau, wie man das macht.

Am Anfang der Doppelstunde fragte Frau Schiecke nach, woraus denn überhaupt Papier gemacht wird. Die Lösung „Bäume“ kam sofort. Danach ging es darum, wofür Bäume denn auch wichtig sind. Sofort gingen die Finger der Klasse 4c hoch. Das ist doch ganz klar! Bäume produzieren Sauerstoff, bieten einen Lebensraum für viele Tiere wie z.B. für Eichhörnchen, Spechte, Vögel, Eulen oder Insekten, liefern Feuerholz, werden für die Erstellung von Möbeln oder auch Häusern benötigt usw.

Frau Schiecke erklärte den Papierkreislauf mit Hilfe eines Posters ganz anschaulich und alle Schüler*innen hörten ihr interessiert zu:

  1. Die Bäume werden gefällt.
  2. Dann wird ihnen die „Haut“ abgezogen. Daraus wird Rindenmulch hergestellt.
  3. Danach werden die Baumstämme im Sägewerk zu kleinen Holzstückchen verarbeitet.
  4. In der Papierfabrik werden diese Holzstückchen gemahlen und zusammen mit Wasser, Leim und evtl. Farbe zu einem „Teig“ weiterverarbeitet.
  5. Mit Hilfe eines Siebes, das in den Teig geführt wird, lässt man das Wasser ablaufen und der Teig, der auf dem Sieb liegt, wird zur Papiermaschine gebracht.
  6. Dort wird er durch Walzen geführt, sodass er ganz dünn ausgerollt werden kann.
  7. Zum Schluss erfolgt noch die Trocknung.
  8. Fertig ist das Papier!

Am Ende überlegten alle gemeinsam, was man denn machen kann, damit nicht so viele Bäume gefällt werden müssen, um Papier herzustellen. Die Lösung: Papier sammeln und zum Altpapiercontainer bringen oder zu Hause in die blaue Tonne geben. So kann dann damit wieder neues Papier hergestellt werden. Z.B. Hefte, Toilettenpapier, Küchenrollen etc. Man erkennt das recycelte Papier übrigens an dem „blauen Engel“ auf der Verpackung. Also bitte darauf achten! Und natürlich kein Papier verschwenden! Hefte bis zur letzten Seite nutzen, auch auf eine Rückseite malen …

Nun ging es endlich mit der praktischen Arbeit weiter. Alle waren aufgeregt. Zuerst mussten alle Kinder die Zeitung in dünne Streifen und dann in kleine Stücke zerreißen. Jeder legte die Zeitungsschnipsel auf seine Pappe, den Tisch oder auf den Stuhl und hatte seine eigene Menge an Schnipseln.

Einige Kids arbeiteten dabei total strukturiert, andere versanken im Chaos. Grins!

Die ganz ordentlichen Kids arbeiteten dabei sogar mit der Schere, obwohl sie ja eigentlich die Schnipsel reißen sollten.

Einige Kids lasen zwischendurch noch, was denn in der Zeitung steht, notfalls auch auf einem schmalen Streifen.

Frau Masoud musste heute ganz schön leiden, so viel Unordnung und „Chaos“ in ihrem Klassenraum. Aber was erträgt man nicht alles für seine Klasse und den Jahrgang! Und dieser Projekttag ist ja nun wirklich schön und interessant für unsere Kids. Frau Goldbach musste dann aber doch lachen, als auch Frau Knoblauch über die „Unordnung“ klagte, als ihre Klasse in der 5./6. Stunde an der Reihe war.

Überall Papierschnipsel! Auf dem Tisch, unter dem Tisch, auf den Stühlen, einfach überall!

Zwischendurch wurden die Schnipsel eingesammelt.

Die Schnipsel kamen in eine Schüssel, Wasser dazu und mit Hilfe eines Mixers erstellte Frau Schiecke einen Wasserfasermix.

Und nun ging es richtig los. Zuerst wurde ein Sieb von den beiden Kindern, die zusammenarbeiteten, in den Wasserfasermix gegeben und wieder hochgehoben. Das Sieb besteht aus zwei Teilen und beide Kids mussten gut aufpassen, dass die beiden Teile zusammenbleiben.

Danach musste der Rand des Rahmens vorsichtig mit den Fingern gesäubert werden. Anschließend drückten die Kids abwechselnd mit einen Schwamm von unten gegen das Sieb. Zwischendurch musste der feuchte Schwamm immer wieder ausgedrückt werden.

Über der zweiten Schüssel wurde diese Arbeit dann fortgesetzt. Zuerst wurde aber ein Teil des Rahmens entfernt. Tupfen, Schwamm ausdrücken, tupfen … Die letzten Wassertropfen tropften in die Plastikwanne.

Dann legte Frau Schiecke den Rahmen auf mehrere Tücher. Nun musste noch einmal kräftig mit Schwämmen getupft werden. Zwischendurch kontrollierte Frau Schiecke das Ergebnis.

Frau Schiecke kippte anschließend das Sieb mit der Masse auf eine Pappe. Die Kids rollten abwechselnd mit einer Nudelrolle darüber, damit die Masse ganz glatt und möglichst trocken wurde. Frau Schieke löste am Ende vorsichtig das Tuch ab und die Schüler*innen konnten ihr geschöpftes Papier mit zu ihrem Arbeitsplatz nehmen, um es dort mit ausgeschnittenen Serviettenmotiven zu verzieren.

Nun wusste auch Frau Masoud schon, wie es geht und unterstützte zwischendurch die letzten Kinder, die an der Reihe waren.

Zum Schluss noch einige fertige Ergebnisse aus den Klassen 4a und 4b.

Alles fertig? Dann wurde noch fleißig im Rechtschreibheft gearbeitet. (Go)