Rührende Verabschiedung von Frau Goldbach, unserer Schulleiterin!

Es gibt Tage, die man im Leben nicht vergisst. Heute war ein solcher Tag! Unsere langjährige Schulleiterin Frau Goldbach wurde von allen Schülerinnen und Schülern in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Lange wurde im Hintergrund überlegt, geplant, heimlich verabredet, organisiert, gebastelt, geübt und geprobt, damit Frau Goldbach eine Überraschungsverabschiedung bekommt. Man konnte leider nicht alles verheimlichen. Dafür hat Frau Goldbach einen zu guten Riecher. Aber mehr als den Tag X konnte auch unsere Frau Goldbach nicht herausfinden. So musste sie heute morgen in ihrem Büro verweilen, während die gesamte Schule alle Kräfte gebündelt hat und eine fantastische und abwechslungsreiche Verabschiedung auf die Beine stellte. Was genau passiert ist, welche Klasse was aufgeführt hat, wer zu Besuch war und wie sehr sich unsere Schulleiterin gefreut hat, kann man hier sehen und lesen.

Es ist Mittwoch, der 03.07.2024, der drittletzte Schultag vor den Sommerferien. Um den 4. Jahrgang am kommenden Freitag eine angemessene Verabschiedung zu geben, wurde hinter vorgehaltener Hand verabredet, dass Frau Goldbach eine gesonderte Bühne bekommen soll. Es soll eine Feier stattfinden, wie sie vielleicht noch nie an der Wilhelmschule stattgefunden hat. Irgendwann hat das Planungskomitee sich den besagten Mittwoch rausgesucht. Jede Klasse sollte einen Programmpunkt auf die Beine stellen. Und natürlich darf der geliebte Chor von Frau Goldbach nicht fehlen. Und wer macht eine Rede? Natürlich dürfen hier wichtige Menschen aus dem Schulamt und von der Stadt Castrop-Rauxel nicht fehlen. So glühten im Hintergrund die Drähte, der Termin wurde fixiert und alle Leute wurden eingeladen, die Frau Goldbach am Herzen lagen.

Gegen 9:40 Uhr war es soweit. 8 Kinder aus dem 4. Jahrgang wurden mit Trillerpfeifen ausgestattet und pfiffen pünktlich zum „Anstoß“ an, so dass sich alle Kinder der Wilhelmschule auf dem vorderen Schulhofteil versammelten und den Namen ihrer geliebten Schulleiterin im Chorus riefen. Verstärkt durch viele Eltern, Lehrkräfte, OGS-Kräfte und zahlreiche Besucherinnen und Besucher hörte man es vermutlich bis nach Ickern. ALLE RIEFEN IM CHOR „FRAU GOLDBACH!!!“.

Frau Goldbach hörte dies auch im Büro und machte sich natürlich auf den Weg auf den Schulhof. Sichtlich gerührt von der Menschenmasse und beflügelt vom Chorus stand sie nun da vor dem Eingangsbereich. Sicherlich war das ein erster unvergesslicher Moment. Es ist vermutlich schwer zu beschreiben, wie sich ein Mensch in einer solchen Situation fühlt. Wenn aber wer Worte dafür finden kann, dann doch nur unsere Frau Goldbach.  Unter großen Jubel stand sie nun da. Mit ihrer ganzen Souveränität schaffte sie es mit einem Handzeichen, dass alle Kinder und Besucher*innen von jetzt auf gleich leise wurden. Anschließend spielten unsere Tontechnikerinnen Frau Häuser und Frau Lehwald den Song „Alles leuchtet“ von Joy Denalane ab. Die Eltern der Schulpflegschaft hatten nämlich die grandiose Idee, dass die gesamte Schule für Frau Goldbach einen Flashmob zu Beginn aufführen kann. Nachdem in den letzten Wochen alle Klassen in der Schule und alle Eltern zu Hause diesen Tanz eingeübt haben, tanzte die ganze Wilhelmschule. Ein atemberaubendes Bild. Die Überraschung war geglückt!

Nach dem Flashmob begann das Programm der Klassen. Jede Klasse hatte sich im Vorfeld genaue Gedanken gemacht, was man aufführen kann, was Frau Goldbach gefallen kann, was witzig sein kann, was zu Tränen rühren kann, was sportlich ist oder was zur allgemeinen Aufheiterung helfen kann. An dieser Stelle vorweg: Es ist mehr als gelungen! Jede Klasse hat überzeugt und Frau Goldbach „auf Wolken schweben lassen“.

Es begann mit dem ersten Auftritt vom Chor. Das „Baby“ von Frau Lehwald und Frau Goldbach präsentierte das „Tschüss“-Lied in Anspielung auf die schöne gemeinsame Zeit der Wilhelmschule und Frau Goldbach.

Nach dem Chor folgte unsere Klasse 1a mit dem Lied „Ich schenke dir einen Regenbogen“ und begleitete das Lied mit kleineren Präsenten und Gesten. Am Ende wurde eine Herzenstorte überreicht als Zeichen der Liebe für Frau Goldbach, welche genüsslich zuhörte und das erste Mal zu Tränen gerührt war.

Nach der 1a ging es munter und lustig weiter. Die Klasse 1b von Frau Heimann-Hindrichs präsentierte eine Sockenshow der Muppets. Lustig und kreativ bewegten sich kleine Sockenmonster zum Lied der Muppet-Show. Lacher des Publikums inklusive.

Den Abschluss des 1. Jahrganges machte unsere Klasse 1c. Hier dichtete man den „Wellermannsong“ kreativ um und verband die Melodie mit herzlichen Verabschiedungsgrüßen. Und hat dabei durch Zufall einen Lieblingssong von Frau Goldbach ausgesucht, bei dem sie gerne im Auto mitsingt.

Nach dem 1. Jahrgang folgten sehr herzliche und schöne Worte der ersten Beigeordneten der Stadt Castrop-Rauxel Frau Kleff. Frau Kleff und Frau Goldbach lernten sich vor 16 Jahren über die Zusammenarbeit der Wilhelmschule und der Stadt kennen. Mittlerweile ist hier eine außergewöhnliche und tolle Freundschaft entstanden. Daher umso erfreulicher und schöner, dass Frau Kleff sich diesen Termin freigehalten hat und Frau Goldbach für 16 Jahre intensive, engagierte, couragierte und liebevolle Arbeit dankte. Es endet zwar die Arbeit als Schulleiterin für Frau Goldbach, aber die Freundschaft mit Frau Kleff wird sicherlich noch über Jahre bestehen. Vielen lieben Dank für die Rede!

Anschließend folgten Wünsche für den bevorstehenden Ruhestand von unserer Streitschlichterinnen und Streitschlichtern. Gebunden an Ballons wurde die Wünsche vorgelesen und anschließend in die Luft gelassen.

Der zweite Jahrgang fuhr mit dem Programm weiter. Mit viel Charme und voller Tatendrang gab es eine tänzerische Einlage zum Körperteilblues von der Klasse 2a. Frau Goldbach wippte fröhlich auf ihrem Ehrenplatz mit und bedankte sich mit einer großen Umarmung bei den drei Vortänzer*innen.

Die Klasse 2b zauberte bei vielen Gästen und Frau Goldbach ein Lächeln auf die Lippen. Sie brillierte mit einigen Anekdoten aus der Arbeitswelt von Frau Goldbach und konnte es auf den Punkt bringen, was Frau Goldbach im Ruhestand missen wird und was sie sicherlich sehr gerne nie wieder machen möchte.

Es folgte ein Highlight nach dem Anderen. Die Klasse 2c tanze zum Lied „Heal the world“ von Micheal Jackson. Hier flossen Tränen… nicht nur bei Frau Goldbach. Eine traumhafte Choreographie gekoppelt mit der Message des Liedes, in einer aktuell schwierigen Welt, ließ alle Erwachsenen mit Tränen in den Augen verstummen.

Nach dieser emotionalen Achterbahn folgte ein wichtiger Bestandteil der Verabschiedung. Unsere Schulrätin Frau Krüselmann hielt eine Lobeshymne auf Frau Goldbach, stellte mehrmals heraus, wie „liebevoll, ehrgeizig, unermüdlich, strukturiert und ehrlich“ Frau Goldbach seit 1990 im Schulleben arbeitet. Gestartet an der Bodelschwingh Grundschule in Dortmund als Lehrerin, dort befördert zur Konrektorin und 2008 dann der Glücksfall für unsere Wilhelmschule: Rektorin an der Wilhelmschule. Überall versprühte Frau Goldbach ihre Goldbach’sche Energie, sah die Welt immer wieder durch Kinderaugen und machte sich für die Rechte der Kinder stark. Frau Krüselmann überreichte feierlich die Entlassungsurkunde, die zum 31.07.2024 in Kraft tritt.

Der Chor nahm den Schwung der Rede mit und folgte mit dem zweiten Auftritt an diesem Tag. Das Lied „Alte Schule, altes Haus“ erklang und Frau Goldbach musste erneut mit ihren Tränen kämpfen. Es ist eines ihrer Lieblingslieder, die der Chor hier sang.

Die Halbzeit war erreicht. Der 3. Jahrgang war an der Reihe. Die Klasse 3a sorgte für rege Abwechslung und spielte einen Sketch auf Englisch. Die Lacher aller Gäste waren garantiert. Sie spielten eine englische Szene aus einem Unterricht, der wohlmöglich täglich stattfindet. Eine unermüdliche Lehrerin muss ihren Kindern immer wieder Gegenstände aus der Hand nehmen, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben. Eine exzellente schauspielerische Leistung.

Die Klasse 3b wusste ebenfalls zu gefallen. Mit dem Lied „Träume sind wie wilde Tiger“ und der Liedzeile „Du hast alles in der Hand und du bestimmst das Ziel“ trafen sie den Nerv. Schließlich hat Frau Goldbach nun alles selbst in der Hand und bestimmt ab Freitag, wohin ihr nächstes Ziel geht, völlig losgelöst vom Wochentag und von den Schulferien. Zum Abschluss überreichte die Klasse noch zwei gefüllte Schatztruhen mit selbstgeschriebenen Elfchen (mit dem Wissen, dass Frau Goldbach Elfchen liebt), die Frau Goldbach in aller Ruhe in den Ferien lesen wird.

Lyrisch ging es auch bei der 3c weiter. Eine Mischung aus Sketch und Schauspiel zeigte das Gedicht „Der Wind vor dem Richter“. Eine mehr als gelungene Abwechslung. Großer Fan der Lyrik: Unsere Frau Goldbach.

Das Finale nahte. Die Klasse 4b eröffnete für den 4. Jahrgang. Sportlich und akrobatisch boten die Jungen und Mädchen ein paar atemberaubende Menschenpyramiden. Zum Glück musste Frau Goldbach mit ihrer Höhenangst nicht dort oben stehen.

Als letzte Klasse gab es nochmal Rosen der besonderen Art von der 4a. Kleine, bunte Seerosen wurden zu Wasser gelassen. Jede Seerose mit einer individuellen Botschaft an Frau Goldbach gerichtet.

Und wie sollte es zum Finale anders sein? Der Chor gab nochmal alles und rührte nochmals zu Tränen.

Liebe Frau Goldbach,

deine Wilhelmschule verabschiedet sich mit einem weinenden und einem lachenden Auge von dir. Wir werden dich mehr als vermissen. Wir freuen uns aber auch für dich und für deinen wohlverdienten Ruhestand!

An dieser Stelle ein kleiner Auszug des Liedtextes von Heinz Schenk:

„Es ist ALLES nur geliehen, hier auf dieser schönen Welt!
Es ist alles nur geliehen; aller Reichtum, alles Geld! 

(…)

Jeder hat nur das Bestreben, etwas Besseres zu sein!
Schafft und rafft das ganze Leben; doch was bringt es ihm schon ein?

Alle Güter dieser Erde, die das Schicksal dir verehrt;
sind dir nur auf Zeit gegeben, und auf Dauer gar nichts wert!

Darum lebt doch euer Leben, freut euch auf den nächsten Tag!
Wer weiß schon, auf diesem Globus, was der Morgen bringen mag?

Freut euch an den kleinen Dingen, nicht nur an Besitz und Geld!
Es ist ALLES nur geliehen, hier auf dieser schönen Welt!“

Daher genieß deinen wohlverdienten Ruhestand, jeden Moment und jede Sekunde, die dich ereilt. Wenn es sich wer verdient hat, dann DU! Wir sind froh, dich 16 Jahre als Schulleitung an der Wilhelmschule gehabt zu haben. Und wir freuen uns noch mehr, dass du uns weiterhin jeden Mittwoch besuchst, der Klasse 4a Forderunterricht gibst und Herrn Pyka im Büro unterstützt. Und auch diese Homepage wird sich weiterhin über die rasende Reporterin Frau Goldbach erfreuen. (Py)